Verwirrtheitspsychose

"Aufteilung der endogenen Psychosen und ihre differenzierte Atiologie"
Karl Leonhard
Georg Thieme Verlag, 8. Auflage, 2003
p. 72-79

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Zusammenfassung

Die Verwirrtheitspsychose geht in der erregten Phase mit einer Inkohärenz des Denkens, in der gehemmten Phase mit einer Hemmung des Denkens einher. Bei geringen Graden der Denkerregung kommt es nur zu einer "Inkohärenz der Themenwahl". Mit Denkerregung ist ein Rededrang, mit der Denkhemmung eine Sprachverarmung bis zu Mutismus verbunden. An abnormen Inhalten kommen in der Erregung vorwiegend Personenverkennungen, dazu auch häufig Beziehungsideen und Sinnestäuschungen, vor allem akustischer Natur, vor. In der gehemmten Phase treten bei Ratlosigkeit viele Beziehungs- und Bedeutungsideen auf, seltener Halluzinationen. Das Zustandsbild ist sehr häufig nicht rein gegeben, es kommen entsprechend der Vielgestaltigkeit der Psychose Züge vor, die sonst der Motilitätspsychose, der Angst-Glücks-Psychose oder manisch-depressiven Krankheit eigen sind. Der Verlauf ist wechselnd, oft ist nur der eine Pol der Erkrankung ausgeprägt, häufig folgen beide Pole aufeinander. Die präpsychotische Wesensart weist häufig in Temperamentsbreite ein abschweifendes oder Gegenteil langsames Denken auf. Über sonstige Wesenszüge haben wir keine genaueren Untersuchungen angestellt. Körperbaulich scheint die pyknische Gestalt vorzuherrschen.

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